11 Dezember 2009

Ein analoger Abend

ICH WOLLTE MAL SEHEN, ob ich es noch hinkriege, ein bißchen analog zu sein. Nur damit es keine Mißverständnisse gibt: Ich bin gern digital. Es ist angenehm. Ich kann um vier Uhr früh einkaufen, obwohl es das Ladenschlußgesetz gibt. Ich kann einen Text, der, sagen wir: am nächsten Tag in Zürich sein muß, mit einem Klick dorthinschicken – vor 20 Jahren mußte ich erst einmal herausfinden, wann nachts die letzten Fernzüge losfahren und wo der Postwaggon ist (an dem sich ein Briefschlitz befand, durch den man vom Bahnsteig aus frankierte Umschläge einwerfen konnte; gleich darauf hörte man den Postbeamten im Waggon den Stempel auf die Marke knallen).
Es ist auch unterhaltsam, digital zu sein. Vorhin wünschte sich ein Freund auf Facebook zu Weihnachten für die Büroheizung “eine mittlere Stufe, also eine zwischen Nordgrönland und Sahel-Zone”. – “Tut mir leid”, schrieb ich ihm, “in der digitalen Welt gibt’s nur 0 oder 1.” Andere Freunde kamen hinzu. Auf Facebook gibt es nur Freunde. Zumeist sind das fremde Menschen, aber gemeinsam bei Facebook zu sein, macht leutselig. Einer votierte für ein Binärsystem mit Fließkommazahlen. Ein anderer wies darauf hin, dass man mit acht Heizkörpern nach dem Null-Eins-System bereits 256 verschiedene Temperaturen darstellen kann. Ich schlug eine fraktale Heizung vor. So ist man digital und hat Spaß.

BEI ALLEN ANNEHMLICHKEITEN, die das Digitalsein also für sich hat, wollte ich dasselbe auch wieder einmal für’s Analogsein sehen. Vielleicht eine Adventslaune; warum auch immer. Dass es nun so früh dunkel wird, machte den Übergang weicher. Die abendlichen Lichter und die aufkommenden Weihnachtsbeleuchtungen, die wie Menüzeilen Fensterränder und Balkonbrüstungen säumen, geben der Welt der Dinge etwas geradezu Bildschirmhaftes. Es roch unspezifisch nach Spätherbst, ich vermißte den Vorabduft von Schnee und den blauen Schimmer einer frischen Schneedecke im Dunklen. Vor den erleuchteten Schaufenstern lagen Teppiche aus Licht auf dem Gehsteig. Ich ging in ein Einkaufszentrum und kaufte mir einen Kugelschreiber und einen Notzblock, setzte mich in eines der Eiscafes, die inzwischen ganzjährig geöffnet bleiben, und begann, meine Kolumne zu schreiben.
Ich hatte eine Weile gesucht, bis ich den richtigen Kuli gefunden hatte; mit kaum etwas schreibt es sich besser als mit einer solchen weichen Mine. Ich benutze diese Art Schreibgerät manchmal, wenn ich am Rechner mit dem Schreiben nicht weiterkomme und dann mit der winzigen Kugelschreiberkugel alles wieder ins Rollen kommt. Für mich gibt es da keine Sentimentalitäten. Es gibt eine immer weiter zunehmende Fülle von Schreibinstrumenten, aus denen ich je nach Maßgabe auswählen kann. Meist schreibe ich am Computer, aber auch wenn ich mit dem Kuli keine Emails verschicken kann, hielte ich die Selbstbeschränkung auf den Rechner für dumm.

IN KLEINER JUNGE ging vorbei. Er hatte gerade erst laufen gelernt und wackelte noch ein wenig. Sein Vater neben ihm schob den Kinderwagen, und man konnte sehen, dass der Junge vor einem für ihn völlig neuen Problem stand. Er wäre gern in dem Kinderwagen geschoben worden, aber der war mit einem größeren Einkauf vollgepackt. Der kleine Junge sah sich einer unerwarteten Konkurrenz durch die Dinge gegenüber. Der Eindruck, den diese stummen, bräsigen Inbilder der Analogwelt in dem Jungen hinterließen, würde zweifellos nachhaltig sein. Sowie er einen Rechner würde bedienen können, und vielleicht konnte er das schon, würde er sehen, wie sich das Blatt wenden ließ und er sein Revier in eine ganze Welt erweitern konnte, zu der Dinge keinen Zutritt hatten. Am Nebentisch unterhielt sich ein Pärchen über alberne USB-Stecker. Ich ging wieder raus auf die Straße.

27 November 2009

buena knister social club

kennt ihr die story von den beiden jugendlichen in berlin die so dicht waren dass sie mit teilchen eine spur zu ihrem lieblingsclub gelegt haben irgendjemand die dinger aber vertilgt hat und sie dann an einem haus ankamen das nur aus zeugs und teilchen und räucherware bestand? innendrin wohnte ne geile btraut die nur darauf aus war die jugendlichen hart zu machen um mit ihnen heissen wilden sex zu haben? willkommen im buena knister social club

22 November 2009

belauscht.de

Stuttgart, im Besitos.
Beim Speeddating stehen die männlichen Dater zuammen. Die Moderatorin fragt nach der Motivation am Speedating teilzunehmen.
Speeddater: “Ich habe eigentlich einen Gutschein zum Geburtstag für den Pussy Club in Fellbach gekriegt. Den hat aber die Polizei zugemacht. Da haben die mir nen Gutschein fürs Speeddating geschenkt, ist ja so ähnlich.”

Zugfahrt von Bremen nach Hamburg an einem Samstag.
Bremen hatte ein Heimspiel, viele Bremer Fans die offensichtlich außerhalb Bremens wohnen sind im Zug. An einer Haltestelle steigen auch noch jede Menge Fans des FC St. Pauli ein, Pauli hatte wohl ein Auswärtsspiel.
Durchsage einer Bahnmitarbeiterin: “Aufgrund des erhöhten Fanaufkommens ist die Situation im Zug zur Zeit etwas kuschelig. Wir bitten um Ihr Verständnis.”

München. Oktoberfest.
Wie immer zum Oktoberfest schiebt sich eine breite Masse betrunkener Menschen die Rolltreppe an der U-Bahn Haltestelle Theresienwiese hinunter, während die noch nüchternen Neuankömmlinge in die entegegengesetze Richtung die U-Bahn verlassen. Es kommt eine neue U-Bahn an.
Durchsage: “So liebe Leut, jetzt machts er den Bahnsteig für die andern frei. Und ihr dies scho hoimgeht - erst den linken Fuß vor den rechten, dann den rechten Fuß vor den linken - und des abwechselnd - des nennt sich dann gehen.”

Garmisch-Partenkirchen, auf einer Party.
Mein Freund und ich stehen an der Bar. Ein Typ (Bundeswehrarzt) unterhält sich neben uns mit einer Bekannten.
Er: “…ja, und jetzt schicken sich mich doch für vier Monate nach Afghanistan.”
Sie: “Vier Monate nur? Da hast du doch gar keine Zeit, dir das Land richtig anzusehen!”

10 November 2009

Keyboard for Pirates

cuz you need not more than this


08 November 2009

Sam Jinks

Sam Jinks currently lives and works in Melbourne where he spends his time creating hyper-realistic Sculptures out of Silicon. With a background in Film and Television effects, he has been a commercial sculptor for 11 years, the last 5 working on his own art full time.



Hi Sam, could you tell us a little about your background? How did you get started?
I’ve always loved sculptural realism in art. Its evolved over the years but a beautifully sculpted figure always inspires me. I got started in sculpture professionally while working on TV ads making puppets and props, from there I worked in film for a number of years. It was a great start because I learned how to mold and cast sculptures and use latex and silicones.

What are you currently working on?
I’m currently working towards several shows for next year with a bunch of new works. It’s a very busy time. At this stage I’m spending most of my time sculpting in clay as most of the works are still being modeled.

Could you talk through the creative process for one of your recently completed projects? (The Hanging Man)
The hanging man was conceived over a long period, I sculpted an early version some years before I produced the final one, but was never quite happy with it.  I couldn’t leave it alone so I ended up going back to it and producing the one that was finally exhibited. Usually I sculpt a small maquette or miniature version before doing it full scale but in this case it wound up being produced twice..four times including maquettes. The process to produce most of these works is very similar. They begin as clay sculptures built up over an armature then there molded and cast in silicone. Once the cast is cleaned up I then poke the hairs into it and add a little final colour.

What do you hope the viewer will take away from your sculptures?
I’d like to think that the viewer would feel something after viewing the work, perhaps they could even have some sort of physical experience or maybe see something that they can relate to in their own lives.

Which of your projects has been the most rewarding?
I’d have to say its always the one I’m working on at the moment.

Your techniques seem similar to movie prop making? Do you have any interest in the film industry and special effects?
I have worked in film and have always loved the process of making something to support a story. It’s a fun job. I do occasionally work with friends in film but its generally to help out.



Do you have any advice for people looking to get into sculpting and the creative industry?
Drawing is always a great place to start if you’re interested in sculpture, I think if your drawing skills are good then sculpting comes quite naturally. As far as the creative industry goes I think there is always room for someone who has there own outlook on the world. It’s not always easy to get your work out there but if you’re committed and if you persist, then you’re bound to succeed.

where can people see your work?
My next major solo show is in May of next year with Karen Woodbury Gallery in Melbourne.

Links:
www.samjinks.com
Karen Woodbury Gallery


29 Oktober 2009

Pausenkatzen

Nanu? Was hat sich denn da unter die Einschaltquoten des Hessischen Rundfunks gemischt? In der Nacht zu Mittwoch waren die “hr-Katzen” mal wieder im Programm – wenn auch nur sehr kurz. Was es damit auf sich hat? Anfang der 70er entstand ein halbstündiger Pausenfüller, der auch heute noch hin und wieder zu Randzeiten zu sehen ist.

16 Oktober 2009

90 km Wasalauf in Schweden

Beim längsten Langlaufrennen der Welt werden am 7. März 2010 wieder etwa 47.000 Ausdauersportler in Mora in Schweden erwartet: Der 90 Kilometer lange Wasalauf ist der Höhepunkt eines über zehn Tage gestreckten Großereignisses mit verschiedenen Läufen. Auch Nicht-Profis können auf der berühmten Strecke dabei sein.



Seine Gesichtszüge sind so rau wie die Landschaft in der Provinz Dalarna im tief verschneiten Mittelschweden. Mit zittrigen Händen nippt Gabriel Torenfält an der heißen Blaubeersuppe. Am Wegesrand in tausenden Pappbechern gereicht, lässt sie die Augen von müden Langläufern glänzen. Gabriel ist 87 Jahre alt, 2009 war er der älteste Wasalauf-Teilnehmer. "Man muss kämpfen. Komm' ins Ziel oder stirb", sagt er mit dünner Stimme. Er will 2010 wieder dabei sein.

Die Wettkampfwoche ist diesmal vom 26. Februar bis 7. März angesetzt. In neun Läufen fiebern die Teilnehmer dem Holztor auf der Hauptstraße des Städtchens Mora entgegen. Dessen Inschrift lautet: "In der Spur der Väter, für die Siege der Zukunft". Profis wie der Sieger von 2009, Daniel Tynell aus Schweden, sind vier Stunden unterwegs. Das Gros läuft nach etwa acht Stunden in Mora ein.

Jeder darf, nicht jeder kann

An den zwei Tagen der "Öppet Spår" genannten Jedermannläufe dürfen alle ab 17 Jahren starten, die sich die 90 Kilometer zutrauen. Doch Vorsicht: Das Gelände ist bergig, und es kann kalt werden. Minus 15 Grad sind nicht selten. Gelaufen wird im klassischen Stil - der Schlittschuhschritt ist verboten, mit Ausnahme der Skating-Rennen über 30 und 45 Kilometer. Wer als Jogger und Gelegenheitslangläufer das Abenteuer erleben möchte, startet am besten beim "Halvvasan" über 45 Kilometer. Das Rennen ist entspannter und das Flair ganz ähnlich.

Mit dem Wasalauf feiert Schweden sein größtes Sportfestival: Etwa 300.000 Skiläufer und Zuschauer zieht es dann in die abgeschiedene Waldregion am Siljansee, wo Elche und Bären leben. Die Hotels sind ausgebucht, die Woche beschert der Region einen Wirtschaftsschub. Familien vermieten ihre Häuser, Hunderte Sportler übernachten in Turnhallen. Wer es ruhiger mag, mietet ein Holzhaus im 30 Kilometer nördlich gelegenen Orsa. Auch für Wintercamper ist dort Platz.

Literweise Blaubeersuppe

164 Euro kostet die Teilnahme, kurz vor der Wasawoche werden die Preise erhöht. Dafür gibt es perfekt präparierte Loipen und an den Verpflegungsstationen einen Wachsservice für die Ski, Brot und literweise Blaubeersuppe. 3500 Helfer packen mit an. Wer die Startnummer eines Teilnehmers kennt, kann im Internet seine Rennposition verfolgen. In Moras Sportläden können die Teilnehmer ihre Bretter präparieren lassen - am besten am Tag vor dem Lauf, denn die Profis passen das Wachs der aktuellen Schneebeschaffenheit an.

Die Wasalauf-Tradition in Dalarna begann 1922. Die Zeitung "Vestmanlands Läns Tidning" hatte damals zu einem Gedenklauf für den Freiheitskämpfer und späteren König Gustav Vasa aufgerufen. Der hatte im 16. Jahrhundert gegen die Dänen gekämpft und war vor ihnen in die Berge geflüchtet. Von einem Blutbad der Dänen aufgerüttelt, schickten ihm die Leute von Mora ihre schnellsten Männer hinterher. Sie fanden ihn 90 Kilometer entfernt in Sälen. Das Wasalauf-Museum in Mora erzählt diese Geschichte, gleich davor liegt heute der Zieleinlauf.
Die meisten Sportler in der "Öppet Spår" haben das Tor längst erreicht, wenn sich die Sonne senkt. Mancher hat aufgegeben, ganz harte Knochen stapfen weiter durch die kalte Nacht. Nach mehr als zehn Stunden biegt auch Gabriel Torenfält auf die Zielgerade ein, vorbei an der Kirche, wo die Kranskulla gesegnet wird. Das ist jene schwedische Dame, die dem Sieger im Profirennen den Ehrenkranz um den Hals wirft. Viel Publikum hat Gabriel um diese Zeit nicht mehr, aber auch im kommenden Jahr will er sich beweisen, dass er noch lebt.

Informationen

Touristenbüro Mora, Strandgatan 14a, SE-79230 Mora (Tel. von Deutschland: 0046/250/59 20 20, E-Mail: mora@siljan.se).
Zum Wasalauf anmelden können sich Wintersportler online unter www.vasaloppet.se sowie im Wasalaufhaus, SE-79232 Mora (Tel. von Deutschland: 0046/250/392 00, E-Mail: info@vasaloppet.se).






stuff that will kick ur ass !

11 Oktober 2009

21 September 2009

premiere

welcome on board!

new design, new name ..... cool isn it ?
stay tune for more stuff